Von unserem Mitglied Karl-Heinz Büchner:
„Soeben erreichte mich ein Schreiben der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Mönchengladbach, in welchem mir mitgeteilt wurde, dass die von mir gemeldeten, bisher nicht in der Denkmalliste eingetragenen Landwehrteile bei Piperlohof und Wey nunmehr in die besagte Liste eingefügt worden sind.
Die Landwehr bei Piperlohof ist vom geplanten Gewerbegebiet „Neu-Mackenstein“ unmittelbar betroffen und würde wahrscheinlich zerstört werden ohne Schutzstatus.”
Untere Denkmalbehörde Mönchengladbach
Während die Landwehrreste im Weyer Busch östlich der Hardter Landstraße bereits im Landschaftsplan der Stadt Mönchengladbach als Bodendenkmäler festgesetzt und im Wald gut zu erkennen sind (Foto), waren die Landwehrreste in der Fortsetzung westlich davon bisher nicht erfasst. Große Teile der Landwehr dort lagen zuletzt auf Acker und Abgrabungen und sind entsprechend verschwunden. Aber Teile davon am Waldrand westlich der Abgrabung sind noch gut erhalten, von außen aber wegen dichten Brombeergestrüpps nicht zu erkennen (Foto).
Landwehren nördlich Hardt, im Wald erhalten und sichtbar, westlich der Hardter Landstraße neu erfasst (Karte: OSM)
Gut erhaltene Landwehr im Weyer Busch (Foto: H. Rütten)
Neu erfasstes Landwehrstück nördlich Piperlohof (Foto: S. Rütten)
Der ehemalige Verlauf der spätmittelalterlichen Landwehren, die der Abgrenzung von Territorien und dem Schutz vor ungehindertem Zutritt mittels Pferd oder Wagen dienten, lässt sich aus den sog. Tranchotkarten rekonstruieren (Foto).
Tranchot-Karte von Hardt (Vermessungsamt MG)
Der französische Oberst J.J. Tranchot kartierte zwischen 1801 und 1814 die Rheinlande auf Befehl Napoleons.
Man erkennt, dass die Landwehr um Hardt einst von der Stadtgrenze zu Viersen nördlich Winkeln über Weyer Busch, Piperlohof, Hardt, Hardter Wald, Vorster Busch und zurück zur nördlichen Stadtgrenze verlief, die Siedlung Hardt und die umliegenden Gehöfte also fast komplett umschloss (Foto).
Im Hardter Wald, Vorster Busch und eben bei Wey sind die Landwehren noch sehr gut zu erkennen und als Bodendenkmäler sowie im Landschaftsplan geschützt. Jetzt ist der Schutz komplett.