Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Kreisgruppe Mönchengladbach, ist besorgt über die von der städtischen Entwicklungsgesellschaft EWMG betriebene Vermarktung sensibler städtischer Flächen. Nach ihrem Verständnis unterstützt sie die Stadt in ihrer Entwicklung, indem sie ungenutzte Flächen revitalisiert und für Investoren attraktiv macht. Was das heißen kann, zeigt die beabsichtigte Wohnbebauung in der Geneickener Niersaue, deren Flächen zum Teil der EWMG gehören und die ohne eine Umweltprüfung in einem beschleunigten Bebauungsplan-Verfahren vorangetrieben werden soll. Dabei verstößt der Plan gegen Vorgaben des geltenden Landschaftsplans. Teile des Plangebiets liegen in seinem Geltungsbereich, die den Entwicklungszielen des betroffenen Niersgrünzugs unterliegen. Diese Ziele stellen auf die Erhaltung einer mit naturnahen Lebensräumen ausgestatteten Landschaft bzw. deren Anreicherung ab und nicht auf Bebauung.
Der BUND weist darauf hin, dass der Freiflächenverbrauch in Mönchengladbach in den letzten 50 – 60 Jahren enorm war. Die Abnahme der landwirtschaftlichen Flächen korrespondiert mit der Zunahme der bebauten Flächen. Da ist die Stadt in NRW Spitzenreiter.
Ein wesentlicher Punkt einer nachhaltigen Stadtentwicklung besteht heute darin, die bisher baulich genutzten sowie die noch ungenutzten Flächen im Innenbereich zu verdichten und den Außenbereich zu schonen. Dies hat aber offensichtlich nicht oberste Priorität bei der EWMG. Darauf deutet auch der von ihr forcierte Freizeit- und Erlebnispark „The Seasons“ im JHQ hin. Das gesamte Areal von ca. 380 ha mit seinem naturbelassenen Umfeld soll lt. Seasons-Prospekt zu einer vorstädtischen Lage entwickelt werden. Die umgebenden Naherholungsgebiete im Hardter Wald-Bereich (Landschaftsschutzgebiete und Naturschutzgebiet) sollen der Ausübung von aktuellen Sporttrendarten dienen. Der BUND befürchtet, dass das Gebiet einer alles beherrschenden Unterhaltungsindustrie geopfert werden soll.
Das ist nur der Anfang… eine 5000m² Bewaldung direkt an der Hochschule Niederrhein (Kantine) Ecke Breitestraße/Rheydter Straße droht die Totalrodung. Erste Anzeichen sich eine Eingrenzung des Areals. Hier muß was passieren?!!!
Der Flächenfrass in der Stadt Mönchengladbach ist in der Tat besorgniserregend. Ein schlimmes Beispiel ist der Plan der Stadt, gemeinsam mit Viersen das interkommunale Gewerbegebiet „Neu-Mackenstein“ im Norden von Hardt zu verwirklichen.
Als Hardter Bürger sehe ich mit großer Sorge, dass hier wertvoller Ackerboden und mehrere kleine Niederwaldareale dem irrsinnigen Wachstumsgedanken der politischen Handler zum Opfer fallen sollen.
Man kann nur gemeinsam mit allen Menschen, denen die Natur noch etwas bedeutet, gegen diese Flächenfresser vorgehen. Nur dann haben Fauna und Flora in den Randbereichen der Stadt Mönchengladbach noch eine Chance.