Mönchengladbach erwacht

Zukunft des Rheineischen Braunkohlereviers

Noch gerade rechtszeitig zum Frühlingsbeginn erwacht Mönchengladbach aus dem Dornröschenschlaf und erkennt erschrocken, dass ein Strukturwandel im rheinischen Braunkohlerevier ansteht. Wer hätte das geahnt? Jetzt muss es aber schnell gehen – die anderen sind ja schon viel weiter. Und es geht um Geld, viel Geld!

Was ist passiert?

Seit dem Beschluss der Kohlekommission im Februar 2019 steht das Ende des Rheinischen Braunkohlereviers nun klar vor Augen, so dass sich spätestens jetzt die Frage stellt, was wird.

Aber auch schon vorher war vielen Akteuren klar, dass ein Ende der Braunkohleförderung absehbar ist.

Etliche Kommunen hatten sich daher in der Vergangenheit (2012) in der Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH (IRR) zusammen geschlossen, um genau darüber zu beraten, zu diskutieren und Ideen zu entwickeln. Mönchengladbach gehörte nicht dazu!

„Region Rheinland – wo denn sonst, wenn nicht hier? So rhetorisch und selbstbewusst fragt der Arbeitsbericht zur „Innovationsregion Rheinisches Revier“. Doch Mönchengladbach verpasst bisher die Chance, sich an der Innovationsregion zu beteiligen.“

Das schrieb die Rheinische Post schon 2012. Da gründete sich eine Initiative aus Verbänden, Städten und Landkreisen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen zwischen Aachen, Köln und Düsseldorf, um aus der Region heraus Innovationschancen für Landschaft und Arbeitsplätze nach dem Ende der Braunkohletagebaue (spätestens 2050) zu suchen.

Erst im August 2918 trat Mönchengladbach diesem Zusammenschluss bei. (Da war aber die erste Runde des Bundesförderprogramms „Unternehmen Revier“ längst gelaufen. Insgesamt 24 Projekte wurden mit einer Summe von 2,7 Millionen Euro für eine Förderung ausgewählt. Mönchengladbach war nicht dabei.

Flyer

Ooohhh Mann – meine Hausaufgaben. Völlig vergessen.
Stefan Bayer pixelio.de

 

Mönchengladbachs Politiker haben, wieder einmal, fest gepennt. Jetzt, nach 7 Jahren endlich aufgewacht, müssen schnell ein paar Projekte her. Was da jetzt „schon“ an Ideen bekannt wird (6-spuriger Ausbau von Autobahnen, Landwirtschaft als Energielieferant, Flugplatzausbau …) klingt nicht gerade nach Zukunft.

Vielleicht kann ja der BUND wieder helfen, der mit seinem stadtökologischen Konzept gezeigt hat, dass er etwas von Zukunftsplanung versteht.

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