Alte Bahntrassen neu genutzt Schnellradweg und S28 in Neuwerk, besser als BAB-Ausbau

Der BUND verfolgt satzungsgemäß und in jahrelanger inhaltlicher Arbeit das Ziel des Natur- und auch des Umweltschutzes. Die aktuelle Entwicklung des die gesamte Existenz bedrohenden Klimawandels macht es in letzter Zeit immer wieder notwendig, zwischen diesen beide Komponenten abzuwägen. Dabei gilt es Prioritäten zu definieren und die jeweils andere Komponente nicht aus den Augen zu verlieren.

Geplante Verkehrsprojekte im Bereich Donk, Mönchengladbach-Neuwerk

Sowohl der Bau von Radschnellwegen als auch der Ausbau des ÖPNV, hier in Form einer schnellen Verbindung zwischen dem Raum Viersen und dem Großraum Düsseldorf (S28), dient u.E. den Zielen der Verkehrswende und damit dem Klimaschutz. Die interne Diskussion in der Kreisgruppe ist kontrovers und geprägt von dem o.a. Abwägen zwischen Umwelt- und Naturschutz. Die Mehrheit der Kreisgruppe befürwortet die beiden Projekte.

Wir werden die weitere Entwicklung der Planungen (Planfeststellungsverfahren, Umweltverträglichkeitsprüfung, u.a.) genaustens beobachten und analysieren. Ergeben sich hier Aspekte, die eine andere Sicht auf die Eingriffe in die Natur erfordern, werden wir uns entsprechend positionieren. Wie schon in unserer Studie ‚20 Jahre Kompensationsflächen in Mönchengladbach‘ werden wir die Planung und Durchführung der Kompensation der Eingriffe für diese Projekte kritisch begleiten.

Wichtig erscheint uns, dass beide Projekte ein Puzzlestein in der Argumentation gegen den Ausbau der A52 und A61 von 4 auf 6 Spuren sind. Diesen lehnen wir entschieden ab, er ist ein „weiter so“ der Verkehrsplanung. Dieser Ausbau generiert mehr motorisierten Individualverkehr und stellt einen Eingriff in die Natur dar, wie wir ihn in den letzten Jahren in und um Mönchengladbach nicht mehr gehabt haben. Der Ausbau ist klimatischer Irrsinn und naturschutzmäßig nicht zu kompensieren.

   

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Ein Gedanke zu “Alte Bahntrassen neu genutzt Schnellradweg und S28 in Neuwerk, besser als BAB-Ausbau

  1. An neuen Verkehrswegen entzünden sich die Gemüter vermeintlicher und tatsächlicher Naturschützer, die einen, weil sie in unmittelbarer Nähe ihre Pferde, Hunde, Familie spazieren führen oder in der Nähe ihre Wohnung haben, die anderen, weil sie sich um Bäume und Sträucher sorgen.

    Bemerkenswert ist, wie unterschiedlich dabei verschiedene Verkehrsmittel wahrgenommen werden. Der sechsspurige Ausbau einer Bundesautobahn in unmittelbarer Nachbarschaft, der Naturschutzgebiete zerschneidet, Abgase, Lärm, Feinstaub ausstößt, nicht wenige Tier- und Menschenleben kostet, wird mehr oder minder protestlos hingenommen. Wenn dagegen nebenan eine stillgelegte Bahntrasse für Fahrräder oder elektrisch betriebene Personenzüge reaktiviert werden soll, regt sich der BürgerInnen- und PolitikerInnen-Protest, auch wenn die oben genannten Umweltbelastungen hier kaum zu befürchten sind.

    Beides mag die unmittelbaren Anwohner subjektiv betreffen, der Grad der Betroffenheit ist objektiv schwer nachvollziehbar.
    Es könnte damit zu tun haben, das die ProtestlerInnen allersamt zwar Auto fahren und die Autobahn gerne benutzen, sich aber mit dem Gedanken, dass Rad und Bahn in ihrem Leben zukünftig eine größere Rollen spielen werden, nur schwer anfreunden können. Sie werden sich daran gewöhnen müssen.

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