Ein Beitrag zur Verkehrswende: Verlängerung der S28
Die Verlängerung der S-Bahn-Line 28 (Regiobahn) von Kaarst über Willich nach Viersen wird bereits seit vielen Jahren diskutiert. Jetzt soll Bewegung in die Sache kommen.

Die Streckenverlängerung der Regiobahn über den derzeitigen Endhaltepunkt in Kaarst bis nach Viersen hätte zahlreiche Vorteile: „Die Wohngebiete in Willich-Neersen und -Schiefbahn würden durch zwei neue Haltepunkte an das Schienennetz angeschlossen. Bei einer komfortablen 20-Minuten-Taktung würde dies Pendlern nach Düsseldorf viel Reisezeit ersparen.
Der Kreis Viersen hat bereits mehrere Untersuchungen in Auftrag gegeben, die der Regiobahn-Verlängerung den Weg ebnen sollten: Die „Machbarkeitsstudie Regiobahn“ hat gezeigt, dass eine Reaktivierung der Schienenstrecke zwischen den Bahnhöfen Kaarster See und Viersen technisch möglich sei. Die sogenannte „Standardisierte Bewertung“, ein Verfahren der gesamtwirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Bewertung von ÖPNV-Projekten, sei ebenfalls positiv ausgefallen.
Allerdings scheiterte die Umsetzung bisher am Widerstand aus Mönchengladbach, wo ein Teil der Strecke verlegt werden würde, so die IHK. Dass die IHK Mittlerer Niederrhein die Westverlängerung der Regiobahn will und in ihre teilregionalen Positionen eingebracht hat, machte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz deutlich. „Die Regiobahn ist pünktlich, zuverlässig und sauber und sie ist ein Erfolgsmodell, von dem der Kreis Viersen als Wirtschaftsstandort stark profitieren würde“, sagte Steinmetz.
Die Westverlängerung der S28 würde in weiten Teilen fast parallel zur A52 verlaufen. Sie sei daher eine zuverlässige und komfortable Alternative zur Autofahrt über stauanfällige Straßen, findet Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD): „Die Verlängerung der S 28 ist nicht zuletzt unter dem Aspekt des Klimaschutzes zwingend. Sie bietet eine umsteigefreie Verbindung für viele Ein- und Auspendler zwischen Viersen und Düsseldorf und entlastet die Autobahnen.“

Was kann man nur machen, wenn man ein bauliches Großprojekt verhindern oder zumindest erschweren will?
Antwort: Man kauft ein “Sperrgrundstück“, das den Bau ohne sein Zutun verhindert würde. Nicht sehr originell, durchschaubar, aber juristisch durchaus wirkungsvoll. Das weiß nicht nur der BUND.
Die Stadt, sprich der Planungsdezernent hatte die gleiche Idee. Im Zuge der Planung für einen Radschnellweg auf der ehemaligen Bahntrasse nach Willich wird die Schnittstelle mit der S28-Verlängerung gleich mit einbezogen und soll von der Stadt erworben werden – komplett und mehr, als die Radtrasse benötigte.
So steht es im Entwurf für den entsprechenden Bebauungsplan und die Flächennutzungsänderung im Januar 2021. Es wird spannend, ob die neue Ratsmehrheit dieses Spielchen mitmacht.
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